Mit dem Winter kommt auch die Zeit der einstelligen Temperaturen und dunklen Tage. Daher ist warme Kleidung in diesen Monaten eine Grundausstattung, auf die viel Wert gelegt werden sollte. In dem Fall sollte beim Kleiderkauf auf feine, natürliche Materialien geachtet werden, da diese besonders warme Kleidung gewährleisten. Allerdings unterscheiden sich auch Naturfasern in ihrer Feinheit und somit in ihrer Isolationsfähigkeit. Deswegen wollen wir die vier hochwertigsten, seltensten und vor allem wärmsten Stoffe im Folgenden etwas genauer erläutern.
1. Der Edelzwirn Kaschmir: Warme Kleidung aus der feinen Wunderwolle
Der begehrte Stoff ist weltweit wegen seiner Feinheit und Wärmespeicherung bei luxuriösen Pullovern, Schals und Mützen bekannt. Tatsächlich gehört das weiche Edelhaar zu den kostbarsten Naturprodukten der Modeindustrie. Denn jährlich gibt eine Ziege nur etwa 200 mg der geschätzten Kaschmirwolle ab. Zudem braucht sie eisige Höhen mit bitterkalten Wintern und trockenen Sommer, damit ihr Fell gesund und gleichsam wächst. Daher fühlt sie sich im mittelasiatischen Hochland am wohlsten, wo sie seit ca. 1000 v. Chr. den Einwohnern ihr wertvolles Haar schenkt. In einem langwierigen Kämmprozess wird das feine Haar des Unterfelles vom Deckhaar getrennt. Dieses weist eine Länge von gerade einmal 15 bis 19 Mikrometer auf, was der Grund für das anschmiegsame Tragegefühl auf der Haut ist. Die Eigenschaften der Kaschmirwolle:
- Das dichte Fell der Ziege ist der Grund dafür, dass sie die eiskalten Temperaturen problemlos überlebt. Daher ist das kostbare Gut auch am bekanntesten für seine außerordentliche Wärmespeicherung. Man sagt, es solle Wärme bis zu 6 mal besser speichern als gewöhnliche Schafswolle. Somit ist es eine der besten Fasern für warme Kleidung.
- Kaschmir ist sehr weich und schmiegt sich der Haut dadurch toll an. Somit eignet sie sich auch für empfindliche Haut, denn sie kratzt nicht und ist ein reines Naturprodukt, welches frei von Chemikalien ist.
- Die edlen Fasern sind zudem sehr feuchtigkeitsabweisend, weshalb man in einem Kaschmirpulli äußerst selten schwitzt.
- Ein Kleidungsstück mit Kaschmirwolle ist zudem auch sehr pflegeleicht, da es schwer Geruch annimmt und zudem auch kaum knittert – es kehrt immer schnell in seine Ursprungsform zurück.
- Trotz seiner Feinheit ist Kaschmir dennoch auch ein sehr starker und reißfester Stoff.
2.Vikunja: Das „Gewebe der Götter“
Das Vikunja-Lama ist mit einer Größe von rund 1,5 m der kleinste Vertreter der Kamele. Wie die Kaschmirziege, lebt das Vikunja-Lama auf etwa 5000 m Höhe in den Anden Südamerikas. Schon damals bei den Inkas galt die Vikunja-Wolle als die edelste unter den Lamas. Es heißt, dass nur der hohe Adel damals von diesem seltenen Gewebe gebraucht machte. Traditionell werden die wildlebenden Tiere alle zwei Jahre zusammengetrieben, geschoren und anschließend wieder freigelassen. Aufgrund dessen kommen pro Tier gerade einmal 150 g der feinen Wolle zusammen, welche zuvor sorgsam vom Deckhaar getrennt wurde.
Die Eigenschaften der Vikunja-Wolle:
- Die wärmende Wolle der Alpakas war und ist für die dort lebende Bevölkerung ein überlebenswichtiges Gut. Sie stellt besonders warme Kleidung her, die Wind und Wetter zurückhalten und Sie auch in den kältesten Tagen wärmen.
- Vikunja ist der seltenste und feinste Stoff weltweit und somit das Sinnbild von Luxus.
- Vikunja hat eine sehr geringe Knitterneigung, weshalb die warme Kleidung selten gebügelt werden muss.
- Das edle Haar hat ein durch seinen natürlich schimmernden Glanz ein sehr luxuriöses Aussehen. Ein jedermann erkennt, dass es sich hierbei um ein ganz besonderes Material halten muss.
Ein Pulli aus reiner Vikunja ist mit Abstand das teuerste und seltenste Kleidungsstück weltweit. Momentan liegt der Kilopreis für das Rohmaterial bei etwa 530 €. Allerdings steigt der Wert nach dem Waschen und Verspinnen auf bis zu 10.000 €. Somit ist ganz klar: Vikunja Wolle ist der edelste Zwirn der Welt.
3. Merino-Wolle: Der schützende Stoff bei kalten Tagen
Eine besonders hochwertige Form der Schurwolle ist die Merino-Wolle, die vom Merino-Schaf gewonnen wird. Ein großer Teil der Bevölkerung dieser besonderen Schafe weidet in Australien und Neuseeland. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Schafwolle ist die Merino-Wolle deutlich feiner, weshalb sie nicht kratzt. Somit kann Merino ähnlich wie Kaschmir weiterverarbeitet werden und ergibt wunderbar weiche, hochwertige und warme Kleidung.
Die Eigenschaften der Merino-Wolle:
- Wie alle vorgestellten Stoffe ist auch die Merino-Wolle sehr wärmespendend und eignet sich damit hervorragend für den Winter. Merinofasern sind nämlich sehr stark gekräuselt und haben eine wellenartige Struktur. Dadurch entstehen Luftkammern, welche die Körperwärme einschließen und zurückhalten. Somit ist Merinowolle das perfekte Material für warme Kleidung.
- Die angenehme Wolle kühlt bei warmen Temperaturen, denn sie reguliert den Feuchtigkeitshaushalt und damit die Körpertemperatur.
- Aufgrund der schuppigen Oberfläche können sich Bakterien schwerer halten, was dazu führt, dass das Kleidungsstück weniger Geruch abgibt.
Die Feinheit und Weichheit der Wolle sorgt für ein äußerst angenehmes Tragegefühl. Daher eignet sie sich hervorragend als Basisschicht in einem geschichteten Winter-Outfit. Dieses ist nicht nur gemütlicher als eine gewöhnliche Thermoweste, sondern sieht gleichzeitig auch viel stilvoller und eleganter aus.
4. Daunen: Das weichste Füllmaterial für isolierende Wärme
Das feine Untergefieder von Enten und Gänsen findet man meistens in Schlafsäcken, Kissen und Decken. Doch auch in Jacken sind sie beliebt, denn sie speichern die Körperwärme besonders gut. Grundsätzlich hängt die Qualität der einzelnen Federn vom Tier und dessen Lebensraum ab: Gänse, die in nördlichen Gebieten beheimatet waren, haben besonders dichte Federn und erzeugen dadurch sehr warme Kleidung.
Eigenschaften der Daunen:
- Aufgrund ihren zahlreichen, hauchfeinen Verästelungen umschließen Daunen sehr viel Luft und speichern so die Körperwärme. Die Flaumfedern eignen sich aus diesem Grund sehr für warme Kleidung, insbesondere für Jacken.
- Die Elastizität der Daune ermöglicht den sogenannten Bauscheffekt. Das heißt, die kleinen Federn springen nach dem Zusammendrücken sofort in ihre alte Ursprungsform. Dadurch eignen sie sich besonders gut als Füllmaterial in Jacken und Kopfkissen.
Generell gilt, dass natürliche Materialien nicht nur am nachhaltigsten sind, sondern auch am besten wärmen. Jedoch sollte man genauestens auf die Herkunft achten und möglichst sicherstellen, dass kein Tier für Ihre warme Kleidung leiden musste. Erfüllt ein Kleidungsstück aber alle Kriterien, so können Sie sich sicher sein, dass es Ihnen ein Leben lang mit Stil, Wärme und Freude bereichern wird.
Geschrieben von Ingrid Wirth
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